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Interview
Manuela Rauer selbstständige Hebamme

So habe ich als Hebamme meine Rente geplant

Manuela Rauer ist Hebamme. Sie weiß, wie schwer es für viele ist, mit ihrer Solo-Selbstständigkeit eine ausreichende Rente aufzubauen. Doch sie hat einen Weg gefunden, der für sie gut funktioniert. Ihre Tipps teilt sie gern mit angehenden Hebammen, Handwerkern, Sprachlehrern und weiteren Solo-Selbstständigen.

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Wann haben Sie sich dazu entschieden, selbstständig tätig zu sein?

Manuela Rauer: Ich habe mich direkt nach meiner Ausbildung zur Hebamme – also vor rund 20 Jahren – dazu entschieden, als selbstständige Hebamme zu arbeiten.

Ab wann haben Sie begonnen darüber nachzudenken, dass Ihr Einkommen langfristig auch für die Rente reichen sollte?

Manuela Rauer: Als Hebamme gehöre ich zu denjenigen Selbstständigen, die in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssen. Da der Beitrag circa 20 Prozent meines Einkommens beträgt, hatte ich nicht die finanziellen Mittel, um mir noch über eine zusätzliche private Vorsorge Gedanken zu machen. Damit ich im Rentenalter von der gesetzlichen Rente nicht auch noch meine Miete zahlen muss, haben wir uns vor einiger Zeit ein kleines Haus gekauft. Dafür zahlen wir derzeit unseren Kredit ab.

Es ist nicht immer einfach, mit meinem Einkommen zu leben. Es macht mir schon öfter Sorgen, wenn ich darüber nachdenke, wie schwierig Krisensituationen für mich aus finanzieller Sicht zu stemmen wären.

Was halten Sie als Solo-Selbstständige von der Rürup-Rente?

Manuela Rauer: Ich habe mich mit der Rürup-Rente beschäftigt, als ich mir vor einigen Jahren über meine Altersvorsorge Gedanken gemacht habe. Damals habe ich mit meinem Steuerberater durchgerechnet, was sich für mich mehr lohnen würde: Das schnellere Abzahlen meines Immobilienkredits durch jährliche Sondertilgungen oder eine Rürup-Rente. Für mich kam raus, dass es wohl besser ist, mich der schnelleren Finanzierung meines Hauses zu widmen.

Da ich als Hebamme leider ein vergleichsweise niedriges Einkommen habe, gehöre ich nicht in die Zielgruppe der Rürup-Rente. Mit ihr profitiert man ja vor allem durch Steuerersparnisse.

Ich würde mir jedoch wünschen – und da bin ich definitiv nicht allein –, dass wir Hebammen bei der Altersvorsorge die freie Wahl hätten. Das würde uns oftmals viel besser bei unserer Lebens- und Rentenplanung unterstützen als die Pflicht, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen.

Welche Fehler sollten Solo-Selbstständige bei oder nach Ihrer Unternehmensgründung in Bezug auf ihre Altersvorsorge vermeiden?

Manuela Rauer: Mit Fehlern aus eigener Erfahrung, die andere Hebammen vermeiden sollten, kann ich leider nicht dienen. Ich selbst habe meine Rente und mein Leben als Selbstständige so gut geplant, wie es mir möglich war.

Ob der Immobilienkauf der beste Weg war, wird sich wohl erst noch herausstellen. Da ich jedoch keine mir bekannte Alternative hatte, bereue ich auch nichts.

Ich würde jungen Hebammen in jedem Fall gern folgenden Rat mitgeben: Engagiert Euch berufspolitisch, für eine bessere Vergütung der Hebammenarbeit. Dann könnten wir in Zukunft auch von der Möglichkeit profitieren, privat für unser Alter vorzusorgen.

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